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WAS IST CAPOEIRA?

Capoeira ist Tanz, Kampf und Widerstand

Capoeira ist ein afro-brasilianischer Kampftanz mit Ursprüngen im Brasilien zur Zeit der Sklaverei, als afrikanische Sklaven unter der Herrschaft weißer portugiesischer Kolonialherren lebten. Die Sklaven maskierten ihre kämpferischen Bewegungen, die sie für körperliches Training und Selbstverteidigung übten, als Tanz, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Heute ist Capoeira eine faszinierende Mischung aus Tanz, Kampf und Akrobatik und gilt weltweit als Symbol der brasilianischen Kultur.

Doch hinter dieser dynamischen Kunstform verbirgt sich eine Geschichte des Widerstands, der Überlebenskunst und der Identitätssuche. In diesem Beitrag tauchen wir ein in die Ursprünge der Capoeira und verfolgen ihren Werdegang bis in die Gegenwart.

Über die Wurzeln von Capoeira

Um die Geschichte der Capoeira zu verstehen, müssen wir in die Zeit des transatlantischen Sklavenhandels zurückblicken. Versklavte Afrikaner wurden nach Brasilien gebracht, um auf den Plantagen zu arbeiten. Diese Menschen brachten ihre kulturellen Praktiken, Rhythmen und Tänze aus verschiedenen Teilen Afrikas mit. Elemente dieser Traditionen vermischten sich und legten den Grundstein für die Entstehung der Capoeira.

Verbot und Widerstand

Capoeira wurde von den versklavten Afrikanern nicht nur als Form der kulturellen Äußerung genutzt, sondern auch als Mittel des Widerstands und der Selbstverteidigung. Da das Training von Kampfkünsten unter Sklaven verboten war, entwickelten sie eine Methode, die Kampftechniken in tänzerische Bewegungen einzubetten. Dies ermöglichte es ihnen, unbemerkt zu trainieren. Trotz ihres versteckten Charakters war die Praxis der Capoeira den Kolonialherren ein Dorn im Auge, und sie wurde im 19. Jahrhundert offiziell verboten.

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Die Capoeira in der Freiheit

Nach der Abschaffung der Sklaverei in Brasilien 1888 erlebten viele ehemalige Sklaven Armut, und Capoeira wurde oft mit Kriminalität in Verbindung gebracht. Capoeiristas wurden verfolgt, und die Kunstform existierte im Verborgenen. Erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann sich das Ansehen der Capoeira zu verbessern, vor nicht zuletzt durch den Einsatz von Meistern (Mestres), die Capoeira systematisierten und sich für ihre Kultur einsetzten.

Die Modernisierung der Capoeira

Mestre Bimba war einer der einflussreichsten Meister und entwickelte einen neuen Stil, die Capoeira Regional. Er vereinte traditionelle Elemente mit neuen Techniken und etablierte ein strukturiertes Trainingsprogramm. Mestre Pastinha, ein weiterer bedeutender Meister, machte die auf traditionellen Grundlagen basierende Capoeira Angola populär. Beide Stile haben das heutige Erscheinungsbild der Capoeira maßgeblich geformt.

Internationale Verbreitung

Mit der Zeit wurde Capoeira auch außerhalb Brasiliens bekannt und hat sich zu einer globalen Bewegung entwickelt. Filme, Shows und Workshops trugen zur internationalen Popularität bei. Heute ist die Capoeira nicht nur eine Kampfkunst, sondern auch ein Weg, die brasilianische Kultur zu teilen und Menschen unterschiedlichster Herkünfte zusammenzubringen.

Die Capoeira in der heutigen Gesellschaft

Moderne Capoeira-Schulen dienen häufig als soziale und kulturelle Treffpunkte, wo neben dem körperlichen Training auch Musik, Sprache und Geschichte gelehrt werden. Capoeira hat sich zu einem Symbol für kulturelle Vielfalt, Inklusion und den Stolz auf die afro-brasilianische Identität entwickelt. Im Jahr 2014 erklärte die UNESCO Capoeira zum immateriellen Weltkulturerbe.

Neugierig geworden?

Capoeira hat eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht – von den dunklen Tagen der Sklaverei bis zu den Spotlights großer Bühnen und Wettbewerbe. Es ist ein lebendiges Zeugnis dafür, wie kulturelle Praktiken trotz Unterdrückung und Verboten überleben und blühen können. Heute repräsentiert Capoeira nicht nur eine faszinierende Kunstform, sondern auch die unüberwindbare Stärke des menschlichen Willens.

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